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„Und dann kam der Januar…“

Jahresrückblick beim THW Ortsverband Berchtesgadener Land am 28. März.

Die Geehrten: vorne Elisabeth Bauer und Martin Bergner, hinten links Bernhard Krause und rechts Ortsbeauftragter Ulrich Hasenöhrl

Zu Beginn zitierte der Fachberater Wolfgang Schwarz einen Bericht aus der Süddeutschen Zeitung, in dem es um Gewalt gegen Einsatzkräfte und Gaffer bei schweren Verkehrsunfällen ging. Er freue sich, dass es trotzdem noch so viele Ehrenamtliche gebe und dass so viele den Weg in die THW Unterkunft nach Mitterfelden gefunden hatten. Anschließend begrüßte er alle Gäste namentlich, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler.

Anschließend folgte der Bericht des Zugführers Konstantin Krause, wir berichteten separat.

Auch die Jugendarbeit kommt im Ortsverband BGL nicht zu kurz. Die Ortsjugendbeauftragte Katharina Mahr erklärte, dass in der THW-Jugend aktuell 14 Junghelfer aktiv ihren Dienst leisteten. Im Vordergrund der Jugendausbildung stehe die Fachtechnische Ausbildung, darunter beispielsweise Verletztentransport, Umgang mit Leinen und Spanngurten, Beleuchtung, Geländeübungen und ganz groß geschrieben natürlich die Teamarbeit. Außerdem wurden während des letzten Jahres einige Ausflüge und ein Hüttenwochenende unternommen und die Jugendlichen nahmen am THW Jugendlager in Weilheim teil. Eine Besonderheit war im vergangenen Jahr die Weihnachtsfeier der THW-Jugend: Erstmals durften auch die Eltern daran teilnehmen, um einmal einen Einblick zu bekommen, was ihre Kinder beim THW eigentlich machen.

Von Moderator Thomas Wellenhofer als „Höhepunkt des Abends“ angekündigt, folgte nun der Bericht des Ortsbeauftragten Ulrich Hasenöhrl. Auch dieser begrüßte die Gäste, besonders Frau Dr. Kofler. Er freue sich, dass es nach Jahren wieder einmal geklappt hat, dass die vielbeschäftigte Politikerin zum Jahresrückblick kommen konnte. Dafür habe sich der Ortsverband mittlerweile eines „Tricks“ bedient: Der Rückblick wird in eine Woche gelegt, in der keine Sitzungswoche im Bundestag ist. Für das THW sei es sehr wichtig, dass sie sehe, wo die Mittel des Bundes fürs THW hinfließen und dass diese durchaus sinnvoll angelegt seien. Er richtete einen Appell an die Abgeordnete, dass die Mittelerhöhungen die es seit einiger Zeit Jahr für Jahr fürs THW gibt, weitergehen sollten und auch müssten, „damit das THW für Katastrophen und andere Herausforderungen gewappnet“ sei.

Danach ging der Ortsbeauftragte natürlich auch auf den Schnee-Einsatz im Januar ein. Er erzählte, er habe vor Weihnachten schon mal an den Jahresrückblick gedacht und überlegt, was er dann eigentlich sagen solle. War doch 2017 schon ein Jahr zum durchschnaufen gewesen und jetzt 2018 wieder? Doch dann kam der Januar 2019 und mit ihm der Schnee und so hatte sich die Themenfindung erledigt. Unter zustimmendem Nicken der Gäste erzählte er, dass der K-Fall für ihn ein „schöner Einsatz“ gewesen sei. Durch das schnelle Eingreifen habe niemand wirklich einen Schaden erlitten, die Stimmung bei den Einsatzkräften sei gut gewesen, nach dem Einsatz musste nicht lange aufgeräumt werden, die Zusammenarbeit THW-intern und mit anderen Organisationen sei ausgezeichnet gewesen und es gab unter den Einsatzkräften keine schweren Verletzungen.

Ulrich Hasenöhrl bedankte sich bei den Gästen fürs Interesse am THW und die gute Zusammenarbeit, bei seinen Stellvertretern und Führungskräften für die Unterstützung und bei den THW’lern für die geleistete Arbeit. Dieser Dank solle von den Helfern auch nach Hause zu den Partnern und Familien, sowie zu den Arbeitgebern weitergetragen werden.

Anschließend folgte ein Grußwort der Leiterin der THW Regionalstelle in Mühldorf Sylvia Ruffing. Sie betonte, dass sich das THW auf private, gesellschaftliche sowie politische Veränderungen einstellen müsse. Dies sei für alle Beteiligten nicht immer einfach, aber in großen Einsatzlagen merke man immer wieder, dass alle zusammenhalten und alles Negative vergessen sei. Sie finde diese Motivation der Ehrenamtlichen sehr bemerkenswert und betonte die Regionalstelle sei stolz auf den Ortsverband BGL.

Sie durfte dann Ehrungen mit Dank und Anerkennung vom THW Landesbeauftragten Dr. Fritz-Helge Voß für 10 Jahre Engagement im THW an Elisabeth Bauer, Martin Bergner und Bernhard Krause überreichen.

Landrat Georg Grabner zeigte sich beeindruckt von den vielen Aktionen des THW im vergangenen Jahr, „nicht zu vergessen, dass alle Helfer ehrenamtlich arbeiten“. Dafür solle das Bewusstsein in der Region gestärkt werden. Die THW’ler haben ehrenamtlich die Dächer vom Schnee befreit, ohne dass die Leute dafür bezahlen müssen. Er betonte außerdem, dass der Katastrophenfall erst ausgerufen wurde, als es ohne externe Hilfe nicht mehr zu bewältigen war und richtete ein großes Dankeschön an die höchst professionell, gut ausgerüstet und höchst kompetent arbeitenden THW Helfer. Er bezeichne diesen Einsatz nicht als „Schneechaos“ sondern als „Scheeeinsatz“, weil die Einsatzkräfte sehr strukturiert arbeiteten und es kein Chaos gegeben habe, so der Landrat. Er lobte die gute Zusammenarbeit und die gute Laune während des Einsatzes und wies nochmal darauf hin, dass der Helferempfang in Berchtesgaden dafür ein „sichtbarer Ausdruck des Dankes“ gewesen sei.

Er wünschte dem THW für die Zukunft alles Gute und nicht zu oft solche Einsätze. Er wisse, dass man sich auf das THW verlassen könne und bedankte sich außerdem für die Jugendarbeit, dies sei unsere Zukunft. Dieses Kompliment wurde von Thomas Wellenhofer an den Landrat zurückgegeben. An der Spitze des Landkreises sitze ein sehr besonnener Mensch, der bereits sechs K-Fälle gemeistert habe. Dieser Dank gilt auch der Führungsriege im Landratsamt.

Frau Dr. Kofler betonte, sie freue sich über die Einladung nach Ainring, weil es für sie die Gelegenheit sei, an ihren Geburtsort zurück zu kommen. Auch sie persönlich war vom vielen Schnee in der Region betroffen: Am 6. Januar war es ihr unmöglich gewesen, von Traunstein nach Kirchanschöring zu kommen. Sie sei sich sicher, dass solche extremen Wettersituationen in Zukunft häufiger kommen werden und dies müsse für das THW auch personell zu stemmen sein. Der Bund sei gefordert, qualifiziertes Personal im Hauptamt, sowie die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die nächsten drei Jahre gebe es Mittel für ein THW Sanierungsprogramm, mit denen neue Ausstattung beschafft werden soll. Sie wies außerdem darauf hin, dass im Mai in Berlin eine Blaulichtkonferenz stattfindet, bei der es um neue Herausforderungen im Klimawandel ginge. Sie würde sich freuen, hier jemanden vom Ortsverband begrüßen zu können. Zum Schluss bedankte sie sich nochmal bei den Helfern.

Auch die Vertreter der anderen Blaulichtorganisationen, darunter EPHK Gerhard Huber von der Polizei Freilassing, PD Edgard Dommermuth von der Bundespolizei Freilassing und Rudolf Schierghofer von der Kreiswasserwacht bedankten sich für die gute Zusammenarbeit.

Kreisbrandrat Josef Kaltner lobte ebenfalls die Zusammenarbeit zwischen THW, Feuerwehr, Rotem Kreuz etc. Diese laufe in unserem Landkreis besser als in anderen, wahrscheinlich weil es ein kleiner Landkreis ist, in dem man sich kennt. Der Landkreis soll sich für die Zukunft auch auf größere Stromausfälle vorbereiten, dafür müssten gemeinsam Insellösungen gesucht und gefunden werden.

Zum Schluss hatte das Wort noch der Ainringer Bürgermeister Hans Eschlberger. Er schloss sich den Worten seiner Vorredner an und dankte den THW’lern für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden.


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