Chronik 1996 - 1997

Ein mysteriöser Flugzeugabsturz am Rosenmontag im Jahre 1996 hält die Einsatzkräfte drei Tage lang in Atem. Gemeinsam mit den Feuerwehren, dem BRK und Vertretern des Luftfahrtbundesamtes werden die Leichen der Opfer und die Flugzeugteile geborgen. Außerdem ist das THW für die Ausleuchtung der Einsatzstelle und für die Versorgung der Einsatzkräfte verantwortlich. Aufgrund der seelisch teilweise erheblich belastenden Eindrücke wird im Anschluss an den Einsatz erstmalig eine psychologische Nachbetreuung für alle Kräfte angeboten. Die Resonanz ist durchweg positiv.

Der im Jahre 1968 erbaute Steg im Freilassinger Freibad unterliegt allmählich dem nagenden Zahn der Zeit und wird im Frühling durch einen baugleichen neuen Holzsteg ersetzt.


Auf Anfrage der Bundeswehr führen die THW-Ausbilder für rund 30 Soldaten eine Kurzausbildung im Retten und Bergen bei Gebäudeschäden durch.


Der erste diesjährige Hilfsgüter-Transport hat die Stadt Vinkovci an der kroatisch-serbischen Waffenstillstandslinie zum Ziel. Bei extremen Straßenbedingungen (u.a. 130km Spiegeleis) im vor wenigen Tagen noch umkämpften Gebiet erreichen die Lastzüge das von Einschlägen zernarbte Vinkovci. Minen und Blindgänger sind allgegenwärtig, dennoch können die Helfer Freude auf die Gesichter der Kinder eines Flüchtlingscamps zaubern, als dort ein Teil der Güter verteilt wird. Auf der Rückfahrt schleudert bei Glatteis ein entgegenkommender PKW in den Konvoi, etliche Auffahrunfälle und ein gutes Dutzend Fahrzeuge im Straßengraben der "Autoput" sind die Folge.Bis zum Eintreffen des Rettungsdiensten nach einer (!) Stunde versorgen mitfahrende Helfer vom BRK zwei Schwerverletzte, das THW sichert und beräumt die Unfallstellen und bringt die restlichen Fahrzeuge wieder auf die Fahrbahn.

Die kroatische Polizei und der Rettungsdienst des Landes zeigen sich dankbar und hocherfreut. Vinkovci ist in diesem Jahr noch ein weiteres Mal das Ziel eines THW-Hilfsgütertransports.

 

Die Unterkunft erhält vier neue Fahrzeugtore, was die Ausrückzeiten nach Alarmierung deutlich verbessert.


Wolfgang Schwarz löst 1997 Stephan Eschertzhuber als Zugführer des Technischen Zuges ab.

Ein schwerer Verkehrsunfall in Höhe der Chiemsee-Baustelle der BAB8 ist der tragische Höhepunkt des THV-Jahres: Sieben schwerverletzte und zum Teil eingeklemmte Personen sind das Ergebnis einer Kollision von vier Fahrzeugen. Trotz der bereits nach wenigen Augenblicken beginnenden Erstversorgung durch das THW (mit Rettungsassistent und Medizinstudent als Helfer) versterben leider zwei Opfer später im Krankenhaus.

 

Im Sommer werden 12 Höhlenforscher in der Salzgrabenhöhle vermisst gemeldet. Die THW-Boote werden als Transportmittel über den Königssee eingesetzt.

 

Bei einem Konzert der Backstreet-Boys in Salzburg ist das THW Berchtesgadener Land für die Notbeleuchtung und die Geländesicherung verantwortlich. Zu Beginn des Konzerts geraten die rund 25.000 Fans außer Kontrolle. Von der Security zu Hilfe gerufen ziehen die Helfer innerhalb einer halben Stunde mehr als 530 ohnmächtige Mädchen aus dem Hexenkessel, ehe sich die Menge wieder fängt.

Im nun schon routinierten Team also gemeinsam mit dem BRK Ainring, dem THW Bad Aibling und dem THW Mallersdorf führen die THWler aus dem Berchtesgadener Land auch in diesem Jahr wieder einen Hilfstransport nach Vinkovci durch.

 

Der von der THW-Leitung in Auftrag gegebene Prototyp eines Werkstattcontainers für die Fachgruppe Logistik wird fertiggestellt und mit dem dafür von Siegfried Hagenauer und Peter Fischer erarbeiteten Gesamtkonzept der THW-Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Im Rahmen der Aufbauhilfe THW OST fahren 10 Prüfer des Ortsverbandes nach Eilenburg bei Leipzig, um dort rund 50 Helferanwärtern die Grundausbildungsprüfung abzunehmen.

 

In Oberteisendorf wird ein Steg über die Ache errichtet, um den benachbarten Anwohnern eines Heimes die Überquerung des Gewässers zu ermöglichen