Chronik 2006

2006 - Großer Einsatz wegen Eissporthalleneinsturz

Am 2. Januar 2006 stürzte das Dach der Eissporthalle Bad Reichenhall auf der gesamten Länge ein. Da sich zur Zeit des Einsturzes zahlreiche Personen auf dem Eis befanden, wurden diese teils durch die herabstürzenden Beton- und Schneemassen begraben. Das THW unterstützte die Hilfsorganisationen mit Baufachberatern, dem Abstützen der Tiefgarage, Ausleuchten der Einsatzstelle und Ortung der Verschütteten. Auch bei der Bergung der Opfer sowie bei der Spurensicherung durch Kripo und Staatsanwaltschaft war die Hilfe des THW gefragt. Unter anderem waren auch das EGS und ESS im Einsatz, wobei letzteres bei dem Einsatz seine Feuertaufe erhielt. Nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle die enorme psychische Belastung für die eingesetzten Kräfte, von denen einige bis heute unter den Folgen der abzuarbeitenden Situation zu leiden haben.

 

Wegen starkem Schneefall hatte der OV bis in den späten März hinein eine Vielzahl weiterer Einsätze zu bewältigen. Ein Gewicht von bis zu 240 kg/m² Schnee bedrohte nun auch zunehmend auf klassische Weise mit Satteldach versehene Gebäude. Gemeinsam mit den Wehren des Landkreises nahm man den Kampf mit dem weißen Element auf.

Beispielsweise konnte eine Lagerhalle eines Reichenhaller Holzgroßhandels am Totaleinsturz gehindert werden. Auch hier kam das EGS zur Abstützung und das ESS zur Absicherung zum Einsatz. An etlichen weiteren Hallen und Gebäuden mussten ähnliche Sicherungen vorgenommen werden.

 

Ein Großbrand im Industriegebiet im Bereich des ehemaligen Alpine-Gelände in Freilassing wurde der OV zur Hilfe gerufen. Schwerpunkt war die Ausleuchtung der Einsatzstelle mit Hilfe der Beleuchtungstraverse und die Unterstützung mit Atemschutzgeräteträgern. Acht AGT waren in gemischten Trupps bei Löscharbeiten im Einsatz eingeteilt.

Für die Dauer der Fußball WM wurden abweichend vom Schengener Abkommen stichprobenartige Grenzkontrollen durchgeführt, wobei der OV EGS-Beleuchtungsbrücken für die Grenzkontrollen aufgebaut und zu Verfügung gestellt hat. Das Baufachberater-Team war für mehrere der Sportarenen bundesweit als Expertenteam in einem eventuellen Einsatzfall vorbestellt.

 

Am 11.September unterstützte das THW Berchtesgadener Land den Ortsverband Altötting im Rahmen des Besuches von Papst Benedikt. Unter der Führung von Zugführer Michael Bolze regelten die Helfer den Verkehr auf einer sehr komplexen Kreuzung an der B12, die zum Busparkplatz umfunktioniert wurde.

 

Eines unserer treuen Dienstfahrzeuge verließ unseren Hof für immer. Der alte GKW2 Baujahr 1984 wurde durch einen neuen MZKW ersetzt. Für die Jugend erhielt der Ortsverband einen GruKW.

 

Das Projekt Rettungsspinne wird der THW-Leitung unter Präsident Albrecht Brömme vorgestellt und nach einer hervorragenden Bewertung zur Umsetzung beschlossen.