Um 6 Uhr morgens wurde der THW Fachberater alarmiert und bereits um 6:20 Uhr folgte dann die Alarmierung für den gesamten Technischen Zug des Ortsverbandes. Anschließend wurden den ganzen Tag über diverse Einzel-Einsätze abgearbeitet. Der Zugtrupp war zur Koordination des Einsatzgeschehens im Feuerwehrhaus in Ainring stationiert, dort befand sich die Einsatzabschnittsleitung Nord.
Zunächst mussten dann mit drei LKW des Ortsverbandes Sandsäcke aus einem Kieswerk abgeholt und zum Teil gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehren an die Einsatzstellen ausgeliefert werden. Eine Gruppe Helfer wurde außerdem zeitweise im Bauhof Piding zum Füllen von Sandsäcken eingesetzt.
Am Moos bei Ainring kam der Baufachberater zum Einsatz. Dort gab es im Keller eines Gebäudes massive Wassereintritte durch Risse in den Wänden. Dieses Gebäude wurde anschließend von einer Bergungsgruppe des THW BGL mithilfe des Abstützmaterials vom GKW1 abgestützt.
Des Weiteren mussten die Bergungsgruppen Keller und Gebäude auspumpen, sowie einen Bach mit Holzplatten und Sandsäcken sichern, der mit steigendem Pegelstand drohte in ein Haus zu fließen. Unter den auszupumpenden Gebäuden befand sich auch eine Gärtnerei, wo eine Fläche von etwa 150m² ca. einen halben Meter unter Wasser stand. Hier kam die 10.000 Liter Schmutzwasser-Kreiselpumpe zum Einsatz.
In einem Ortsteil von Anger hatte es einen Murenabgang auf ein Wohnhaus gegeben, das hangseitig bis zum ersten Obergeschoss verschüttet war. Auch hier kam wieder der Baufachberater des Ortsverbandes zum Einsatz. Er begutachtete die Stabilität des Gebäudes und beriet sich gemeinsam mit einem Geologen bezüglich eines möglichen weiteren Nachrutschens des Hanges. Schließlich wurde an dieser Einsatzstelle auch das Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) installiert, um zu überwachen, ob der Hang noch droht nachzurutschen. Ein nebenstehendes Gebäude einer Schreinerei wurde von den Helfern mithilfe von Schnellbaustützen abgestützt.
Die Helfer des Ortsverbandes mussten außerdem einige Transport-Fahrten im Auftrag der Feuerwehr übernehmen. Zum Beispiel wurde Kraftstoff zum Betanken von Fahrzeugen und Aggregaten geliefert.
Insgesamt waren 32 Helfer des THW OV Berchtesgadener Land von 6 bis 22 Uhr im Einsatz. Die Schwierigkeit für alle Beteiligten bestand unter anderem auch darin, zu den Einsatzstellen zu gelangen, da diverse Gemeinde-, Staats- und Bundesstraßen aufgrund von Überschwemmungen, Unterspülungen und umgefallenen Bäumen immer wieder teilweise gesperrt werden mussten.