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Technische Hilfeleistung in den verschiedensten Lagen

Zugführer Konstantin Krause berichtet beim Jahresrückblick von Ausbildungen, Übungen und Einsätzen

Zugführer Konstantin Krause bei seinem Bericht

Berchtesgadener Land. Mit knapp 1.000 Einsatzstunden bei rund 20 Einsätzen verlief das Jahr 2017 für den Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW), der den gesamten Landkreis Berchtesgadener Land umfasst, „gefühlt” relativ ruhig, berichtete der neue Zugführer Konstantin Krause vor kurzem auf der Jahreshauptversammlung in der Unterkunft in Mitterfelden.

Im Jahr zuvor fielen aufgrund des Hochwassereinsatzes in Simbach doppelt soviele Einsätze und vier Mal soviele Einsatzstunden an. Nimmt man für 2017 aber all die Ausbildungen dazu, kommt das THW auch wieder auf über 16.000 Helferstunden (2016: rund 18.100). Von den insgesamt 111 Helfern aus dem gesamten Landkreis haben knapp die Hälfte mindestens eine Stunde ehrenamtliche Arbeit beim THW abgeleistet. Junghelfer sind 15 dabei.

Eine Betonplatte mit einer Hydropresse anheben und sichern, Metallgegenstände mit verschiedenen Geräten ablängen und eine Einsatzstellenbeleuchtung aufbauen und mit Aggregat betreiben – bei diesen praktischen Prüfungsaufgaben erreichten Cornelia Wesenauer, Isabel Rauscher, Andrea Hasenöhrl und Tim Ehlers im vergangenen Frühling in der Grundausbildungsprüfung der Regionalstelle Mühldorf die volle Punktzahl.

Insgesamt waren an diesem Tag beim THW in Mitterfelden 39 Prüflinge aus den Ortsverbänden Berchtsgadener Land, Traunstein, Traunreut, Altötting, Mühldorf, Landshut, Eggenfelden, Simbach und Ergolding vor den Prüfern angetreten, um 40 theoretische Fragen und sechs Stationen im praktischen Teil zu absolvieren. Laut Bericht Krauses haben die vier Helfer des BGL-Ortsverbandes ihre Aufgaben mit Bravour gemeistert. Damit können sie nun als aktive Helfer in den Einsatz gehen.

Die Hilfeleistung mit Technik ist das zentrale Thema des THW. Konstantin Krause berichtete zum Beispiel von der Ausbildungsreihe „Praxis im Bergungseinsatz”. Hier könne moderne Technik wie Videoendoskopie oder das akustische Geophon-Ortungssystem helfen, Lebenszeichen von verschütteten Personen wahrzunehmen. Weitere Ausbildungen beschäftigten sich zum Beispiel mit dem Trennen von Bauteilen aus Stahl, dem Testen von Kernbohrgeräten, Wackerhammer und Betonkettensäge und mit der schnellen Sicherung von einsturzgefährdeten Gebäudeteilen, wo innerhalb weniger Minuten Abstützungen und Schutzkonstruktionen erstellt werden, damit die Helfer tiefer ins Gebäude vordringen können.

Der Besuch der Rettungshubschrauberbesatzung des Christoph 14, Brandschutz-Ausbildungstag oder ein Kraftfahrertraining auf dem Bundeswehrgelände in Kammer waren weitere aus einer Vielzahl von Themen, mit denen sich die THW-Helfer im vergangenen Jahr beschäftigten. „Überflutete Straßen, zerstörte Infrastruktur, durchweichte Wege und Dämme – das sind die Gegebenheiten, mit denen auch unsere Kraftfahrer zurechtkommen müssen”, erklärte Konstantin Krause. Extremwetter-Ereignisse nähmen tendenziell zu. Ein großer Teil an Arbeit fällt übrigens noch nach solchen Einsätzen an, denn Ausrüstung und Fahrzeuge müssen gereinigt werden, was noch stundenlang dauern kann.

Die Suche nach einer vermissten Person nach einer angenommenen Explosion in der Kläranlage in Bruch, ein eingeklemmter Fahrer nach einem Unfall, eine gemeinsame Übung von verschiedenen Organisationen beim Ortsverband Schweinfurt sowie die Teilnahme an einer großen Katastrophenschutzübung am Chiemsee unter der Leitung des Landratsamtes Traunstein und mit 320 Einsatzkräften waren weitere der zahlreichen Übungen. Die Baufachberater zum Beispiel nahmen laut Krause in Miesbach an einer Fortbildung zum Thema „Georisiken” teil, Martin Bergner und Bernhard Simon bestanden in Hoya den Lehrgang zum Erdbaumaschinenführer, außerdem habe an zwei Wochenenden im Ortsverband eine Atemschutzgrundausbildung stattgefunden.

Das THW investierte vergangenes Jahr auch in die Ausrüstung. Mithilfe des Helfervereins und von Spendern seien ein neuer 2,5-Tonnen-Stapler als Ersatz und zwei neue Aggregate gekauft worden, berichtete Krause. Außerdem sei der alte Bootsanhänger umgerüstet worden. Kurz vor Weihnachten besuchten zwei Japaner den THW-Ortsverband, um sich deren Schreitbagger anzuschauen. Zum vorbenannten örtlichen Einsatzleiter habe der Landkreis Sandra Huber berufen, informierte er weiter.

Bei den jährlichen kilometerlangen Staus in den Ferienzeiten auf der Autobahn unterstützt das THW laut Konstantin Krause die Polizei in Schichten bei Verkehrsunfällen, Verkehrsabsicherung oder bei sonstigen Hilfeleistungen. Seit vergangenem Jahr ist immer ein Sanitätshelfer des BRK bei der Schicht dabei, mehrere Leute seien vom THW eigens dafür vorbereitet worden. Die BRKler sollten sich vornehmlich um die Versorgung Verletzter kümmern.

Bei mehreren Großbränden aber auch bei starkem Schneefall ist das THW Berchtesgadener Land vergangenes Jahr angefordert worden. In den Abendstunden des 28. Dezembers sei es wegen des Wintereinbruchs zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der A8 gekommen, erinnerte der Zugführer. Neben mehreren Lastwägen seien auch ausländische Autos mit Sommerreifen am Angerer Berg liegengeblieben. Ausleiten des Verkehrs, Sperre der Auffahrt bei Piding, Pannenhilfe, das Bergen von Lastwägen und das Betreuen von Insassen zählten bei diesem Einsatz zu den Aufgaben des THW.

Konstantin Krause beendete seine Ausführungen mit den Worten: „Egal, welche Einsatzsituation sich bietet, die Helfer des Ortsverbandes stehen ihnen allen und der Bevölkerung allzeit bereit 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche zur Verfügung.” Über weitere Berichte, die Ehrungen und Grußworte berichten wir gesondert.

Text: Tanja Weichold


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