Als Übungsszenario hatte sich der Zugführer eine Gasexplosion in einer Reha-Klinik mit unbekannter Anzahl an Verletzten ausgedacht. Zusätzliche Schwierigkeit für die Helfer war, dass ein Teil der Klinik als Quarantäne-Bereich für Covid-Patienten genutzt war.
Im Erstangriff musste zunächst ein kleines Feuer im Außenbereich des Gebäudes, sowie anschließend ein zweites im Schwimmbecken gelöscht werden. Bei der Erkundung des Erdgeschosses, in dem sich auch das Schwimmbad befand, konnten dann bereits nach kurzer Zeit zwei verletzte Personen (Übungspuppen) aufgefunden und mithilfe von Krankentragen aus dem Gebäude gebracht werden. Der Zugang zu den oberen Stockwerken war nur über ein kleines Fenster mittels Anleitern möglich, da die Treppen aufgrund der Explosion nicht mehr begehbar waren. Im Obergeschoss konnte dann auch eine verletzte Person aufgefunden werden. Sie wurde von der Bergungsgruppe mithilfe eines Leiterhebels durch das Fenster nach draußen gebracht und „dem Rettungsdienst übergeben“. Anschließend konnte der Erkundungstrupp der Bergungsgruppe noch ein Kind auffinden, das sich auf das Dach des Gebäudes gerettet hatte. Es konnte durch die Dachluke ins Gebäude und anschließend ebenfalls über den Leiterhebel nach draußen gebracht werden.
Die Schwere Bergung hatte in Zwischenzeit einige Kernlochbohrungen in den Fußboden des Erdgeschosses gemacht, um mithilfe der Endoskop-Kamera nach verletzten Personen im Keller zu suchen. Hier konnte auch schließlich eine Person aufgefunden werden. Die Rettung erwies sich jedoch als sehr aufwendig, da es von außen und auch über das Treppenhaus keinen Kellerzugang gab. Die Schwere Bergung beschloss daraufhin, sich einen Zugang durch die Wand des Schwimmbeckens zu schaffen. Hier wurden mithilfe des Bohr- und Aufbruchhammers die Fliesen entfernt und nochmal ein Kernloch für das Endoskop gebohrt, um sicherzustellen, dass durch den Durchbruch auf der anderen Seite der Wand niemand verletzt wird. Mithilfe von Winkelschleifer und Aufbruchhammer konnte der Durchbruch durch die Stahlbeton-Wand schließlich geschaffen werden. Da der Keller verraucht war, mussten zwei Atemschutz-Geräteträger in den Keller vordringen und konnten den verletzten Hausmeister „Herr Holzmann“ schließlich befreien.
Im Obergeschoss wurde noch ein weiterer Verletzter vermutet. Dieser befand sich im Quarantäne-Bereich, weshalb sich die Helfer mit Schutzanzügen, Schutzbrillen, Handschuhen und FFP2-Masken ausstatteten. Anschließend konnten sie wieder über die Leiter durch das Fenster ins Obergeschoss vordringen und fanden die verletzte Person schließlich auf dem Balkon. Auch sie wurde wieder über den Leiterhebel aus dem Gebäude befreit und die Helfer konnten sich schwitzend wieder aus den Schutzanzügen befreien.
Nachdem alle Verletzten gerettet waren, war die Übung für den Ortsverband beendet. Abschließend stand noch die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft auf dem Plan. Dann hatten sich alle eine Brotzeit verdient.