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Großübung: Erdrutsch in Marktschellenberg

Am Freitag, den 14. September fand eine großangelegte Übung mit Kräften von THW, Feuerwehr und Rotem Kreuz in einer Kiesgrube in Marktschellenberg statt.

Als Übungsszenario wurde ein großer Erdrutsch mit mehreren verschütteten Personen angenommen. Von der Übungsleitstelle wurden die Feuerwehr Marktschellenberg, die BRK-Bereitschaft Berchtesgaden, sowie die THW Ortsverbände Berchtesgadener Land und Traunreut alarmiert. Das THW BGL rückte mit dem Fachberater, dem Zugtrupp, dem Technischen Zug, dem ESS-Trupp (Einsatzstellen-Sicherungs-System), der Technischen Ortung und der Einsatzrettungsspinne (Schreitbagger) zur Einsatzstelle aus. Auch der Technische Zug des Ortsverbandes Traunreut fuhr zur Unterstützung mit an den Einsatzort.

Der Zugtrupp verschaffte sich vor Ort umgehend einen Überblick über die Schadenslage. Dafür wurde eng mit den bereits an der Einsatzstelle befindlichen Kräften der Feuerwehr zusammengearbeitet.

Der erste Einsatzauftrag für die 1. Bergungsgruppe des THW BGL war es, eine verletzte Person von der Rücksitzbank eines PKW zu befreien, auf dem einige große Felsbrocken lagen. Mittels Rettungssatz wurde ein Zugang über den Kofferraum hergestellt. Nachdem die Rückenlehne des Sitzes demontiert war, konnte die Person durch den Kofferraum befreit und dem BRK übergeben werden.

Auch die 2. Bergungsgruppe bekam schnell einen Einsatzauftrag: Ein PKW war einen Abhang hinuntergestürzt und im Wald zwischen Bäumen zum Stehen gekommen. Der Fahrer sollte gerettet werden. Bereits die Anfahrt zu dieser Einsatzstelle wurde für die THW‘ler erschwert, weil plötzlich Personen vor das Einsatzfahrzeug liefen, die auf der Suche nach ihren Kollegen waren. Diese galt es dann zu beruhigen und zwei Helfer abzustellen, um sie zu betreuen, bis weitere Einsatzkräfte vor Ort waren. Als die 2. Bergungsgruppe dann an ihrer eigentlichen Einsatzstelle angekommen war, mussten sie - unter Hilfe der 1. Bergungsgruppe des OV Traunreut - zunächst das Auto gegen weiteres Abstürzen sichern. Danach verschafften sie sich durch den Kofferraum Zugang zum Fahrer, entfernten Kofferraumdeckel und Rücksitze und konnten den Patienten mithilfe des Bergetuches schließlich auf den Schleifkorb ziehen. Dabei gab der Sanitäter vom Roten Kreuz die Kommandos. Der Schleifkorb musste dann noch den Hang hinaufgezogen werden, danach wurde der Patient an den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übergeben.

Die 1. Bergungsgruppe war währenddessen auf der Suche nach einer verschütteten Person (Übungspuppe), die sich in einem Hohlraum (Beton-Rohr) unter Kies und Sand befand. Mithilfe der Endoskopkamera der Technischen Ortung versuchten sie diese zu finden. Da es nur von einer Seite Zugang zu dem Hohlraum gab und die Person einige Meter tief in dem Rohr lag, das teilweise Blech-Zwischenwände enthielt, gestaltete sich die Bergung als äußerst anspruchsvoll. Das Rohr wurde zunächst mithilfe der Einsatzrettungsspinne freigelegt. Außerdem musste noch ein Hang mithilfe des ESS überwacht werden, der eventuell bei Bewegung auf die Helfer abrutschen hätte können. Mit schwerem Atemschutz mussten die Helfer schließlich in das Rohr kriechen und mit dem Trennschleifer die Blech-Zwischenwände entfernen. Dadurch erhielten sie dann Zugang zu der verletzten Person, konnten diese bergen und ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben.

Nachdem dann alle verschütteten Personen gerettet waren, gab es für alle Helfer noch eine wohlverdiente Brotzeit und dann konnten sie ihre Heimreise antreten. Am Samstag wurde dann durch das THW BGL noch die Übungsstelle aufgeräumt, sämtliche Gerätschaften gesäubert und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt.

Insgesamt war der THW Ortsverband Berchtesgadener Land mit 24 Helfern und 7 Fahrzeugen an der Übung beteiligt.


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