Am Montag, den 07.08.23 begann für fünf Helfer des Ortsverbandes BGL gemeinsam mit zwei Kameraden des Ortsverbandes Eggenfelden der Einsatz mit der Anreise ins Hochwassergebiet in Slowenien. Dazu machten sich gegen Mittag drei Fahrzeuge mit Schreitbagger und Ausstattung der Fachgruppe Schwere Bergung auf den Weg. Das THW reagierte damit auf ein internationales Hilfeersuchen der slowenischen Regierung vom 6. August. In diesem hatte Slowenien um Unterstützung in den Bereichen Räumung und Brückenbau gebeten.
Bereits am nächsten Morgen konnte die Arbeit an einem verklausten Bach aufgenommen werden. Mithilfe des Schreitbaggers wurden Bäume, Äste und Geröll aus dem Bachlauf entfernt und das Bachbett aufbereitet. Die darauffolgenden Tage wurden an verschiedenen Stellen ähnliche Arbeiten durchgeführt, teilweise gestaltete sich die Anfahrt zu den einzelnen Einsatzstellen aufgrund der zerstörten Verkehrsinfrastruktur schwierig. So mussten zum Teil Umwege von mehreren Stunden Fahrzeit in Kauf genommen werden. Ab Freitag wurde damit begonnen, Regenrückhaltebecken von angespülten Steinen und Geröll zu befreien und die Funktion dieser damit wiederherzustellen. Dabei musste durch steiles Gelände mit dem Schreitbagger über die Staumauer angefahren werden. Diese Arbeiten wurden ab Sonntag, den 13.08.23 von einer Ablösemannschaft aus dem Ortsverband BGL übernommen und weitergeführt. An einer Einsatzstelle musste zunächst eine Rampe aus Kies und Baumstämmen gebaut werden, um die fast senkrechte Mauer mit dem Bagger übersteigen zu können. Allein für den Bau dieser Rampe wurde bereits ein ganzer Arbeitstag benötigt. Nachdem gegen Ende der Woche alle zugewiesenen Rückhaltebecken instandgesetzt waren, erhielten die Helfer nochmal den Auftrag, ein verklaustes Bachbett zu beräumen.
Die Bachläufe müssen nach einem Hochwasserereignis wie diesem von dem Geröll und Schwemmgut befreit werden, damit das Wasser bei einem darauffolgenden Niederschlag wieder ungehindert abfließen kann. Die Regenrückhaltebecken müssen ebenfalls beräumt werden, um ihre Funktion als Hochwasserschutzeinrichtung erfüllen zu können und somit weitere Überschwemmungen verhindert werden.
Der Großteil der Einsatzstellen war aufgrund ihrer Lage an steilen Hängen in den engen Gebirgstälern nur mit einem Schreitbagger erreichbar. Daher wurde dieser aus Slowenien explizit angefordert. Derzeit verfügt das THW deutschlandweit nur über zwei dieser Geräte, eines davon ist im Berchtesgadener Land stationiert.
Die THW-Helfer waren in Slowenien zunächst in einer Schule, dann in einer Pension untergebracht. Sie wurden von den slowenischen Einsatzkräften herzlich aufgenommen und die Zusammenarbeit klappte trotz der Sprachbarriere hervorragend. Auch die Bürger nahmen die Hilfe aus Deutschland dankbar an und versorgten die Helfer mit Essen und Getränken.
Am Samstag, den 19.08.23 kehrten die Helfer nach 13 Tagen Einsatz müde aber sehr zufrieden zurück zu ihren Familien. Zu Hause muss jetzt noch die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden. Das bedeutet, alle Fahrzeuge und Geräte müssen gereinigt, gewartet und ggf. repariert werden, damit sie für einen nächsten Einsatz wieder zur Verfügung stehen.