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Das THW braucht deutlich mehr Platz

Die Stellplätze in Mitterfelden reichen bei weitem nicht aus – es mangelt auch am Brandschutz

Der Platzmangel, aber auch unzureichenderBrandschutzmachen einen Umzug des TechnischenHilfswerks nötig. Dass dies möglichst bald geschieht, hoffen der Ortsbeauftrage Ulrich Hasenöhrl und sein Stellvertreter Dr. Thomas Wellenhofer. − Foto: Stefanie Weschler

Ainring - Akuter Platzmangel herrscht beim Ortsverband des Technischen Hilfswerks. Schon jetzt reicht der Platz in der Unterkunft in Mitterfelden nicht aus, um alle Fahrzeuge und Geräte der Hilfsorganisation unterzubringen, ein Teil davon überwintert notgedrungen in der Montagehalle der Lokwelt. Da sich der Fuhrpark in den nächsten Jahren stark vergrößern wird und statt der vorhandenen vier Stellplätze künftig 19 notwendig sind, drängen die Helfer auf einen baldigen Umzug.

Aktuell hat der Ortsverband im Mitterfeldener Industriegebiet eine Halle mit vier Stellplätzen, in denen derzeit zehn Einsatzfahrzeuge und Hänger dicht gedrängt hintereinander geparkt sind. „Brandschutztechnisch dürften wir so überhaupt nicht stehen“, weiß der Ortsbeauftragte Ulrich Hasenöhrl und sieht wie sein Stellvertreter Dr. Thomas Wellenhofer „keine Chance“, auf diesem Grundstück auch noch die zusätzlichen Fahrzeuge unterzubringen, von denen die ersten heuer noch hinzukommen werden.

Mehr Fahrzeuge durch neue Einheiten

Aus allen Nähten platzt auch das Verwaltungsgebäude. Die Büroflächen müssen künftig dreimal so groß sein, die Umkleiden, die Sanitärräume, die Werkstätten und zum Teil auch die Ausbildungsräume sind jetzt schon zu klein. Das Platzproblem ist nicht neu, doch jetzt steht es schwarz auf weiß. Hintergrund ist, dass das THW als Bundesanstalt mit einem Rahmenkonzept neu strukturiert wurde. Einheiten fielen weg, dafür kamen neue wie die Notversorgung hinzu. Allein dafür sind vier Stellplätze nötig. Als dann vor einem Jahr der aktuelle Musterraumbedarfsplan vorlag, war den Verantwortlichen des Ortsverbands klar, dass ein größeres Grundstück her muss, und das möglichst bald. „Wenn die Einsatzfahrzeuge im Winter draußen steht, gehen sie kaputt. Außerdem sind wir nicht einsatzbereit, wenn erst das Eis vom Dach gekratzt werden muss.“ Um für die künftigen Anforderungen gewappnet zu sein, benötigen die THWlern ein mit 7000 Quadratmeter fast doppelt so großes Grundstück mit guter Verkehrsanbindung, das sich möglichst außerhalb von Wohngebieten befinden soll, „denn eine Ausbildung an der Kettensäge geht nicht im Stillen“, so Wellenhofer. Die neue Unterkunft soll sich zudem in der Nähe der jetzigen befinden, da viele Helfer aus der Gegend kommen und andernfalls zu befürchten sei, dass manche abspringen. „Am liebsten würden wir in Freilassing oder Ainring unterkommen“, wünschen sich die Ortsbeauftragten und führten zwischenzeitlich Gespräche mit den beiden Bürgermeistern sowie Ministerin Michaela Kaniber und der Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler.

Bis das THW umziehen kann, wird es allerdings dauern, denn an dem Vorgang sind mehrere Behörden beteiligt. Da der Ortsverband nur Mieter der Liegenschaft ist und diese der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gehört, ist diese auch dafür zuständig, nach einem neuen Grundstück zu suchen. Der THW- Landesverband teilte dem Ortsverband jüngst mit, dass er noch im Februar die BImA mit der Erkundung beauftragen wird. Ist eine passende Fläche gefunden, vergibt die BIMA Bau und Planung der neuen Gebäude an das Staatliche Bauamt.

Schnelle Entscheidungen sind also nicht zu erwarten. „Wenn wir in vier Jahren umziehen, wär‘s ideal gelaufen“, bleiben Hasenöhrl und Wellenhofer realistisch. Unbedingt vermeiden wollen sie aber, „dass eine ganze Helfergeneration mitbekommt, dass nichts vorangeht. Das kann nicht Ziel des Staates sein.“

DER ORTSVERBAND
Der Ortsverband Berchtesgadener Land hat 140 Mitglieder und schult seinen Nachwuchs mit einer aktiven Grundausbildung. Jeden Tag sind Leute im Einsatz, auch weil das technische Hilfswerk bundesweit einsetzbar ist. Die drei Hauptaufgaben des THW sind der Zivilschutz, die Unterstützung im Katastrophenfall und die Vertretung der Bundesrepublik bei Einsätzen im Ausland. Gefordert sind die Helfer auch in der Coronakrise, allein von März bis Dezember letzen Jahres leistete der Ortsverband dafür 6000 Einsatzstunden. Er arbeitet der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt zu und stemmt die Logistik für die Schutzausrüstungen Schnelltests. Unter anderem halfen die Einsatzkräfte auch beim Aufbau von Teststrecke und Impfzentrum. − sw

Quelle: Freilassinger Anzeiger


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