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THW übt für den Ernstfall

Am vergangen Freitag und Samstag probten mehrere THW - Ortsverbände mit insgesamt 127 Helfern eine Ölschadensbekämpfung im Naturschutzgebiet des Achendeltas.

Das Ziel der jährlichen Öl-Wehr-Übung am Chiemsee ist es, den Betrieb der Trans-Alpinen Pipeline (TAL) zu schützen. Diese quert bei Kitzbühl die Tiroler Ache. Sollte einmal Öl in den Fluss gelangen und den Chiemsee erreichen, haben die heimischen THW-Verbände die Aufgabe Schlimmeres zu verhindern. Unter anderem müsste dann eine bis zu 2,4 Kilometer lange Ölsperre ausgebracht werden.

Ausgehend von dem Betreiber der TAL, die Öl-Produkte von Italien (Triest) nach Ingolstadt fördert, muss regelmäßig in allen Bereichen der Pipeline das Worst-Case-Szenario geübt werden. Je nach Lage der Leckage, ist dabei vom auslaufenden Öl im Landkreis Rosenheim beispielsweise der Inn, die Mangfall oder die Tiroler Achen gefährdet.

Für viele Ortsverbände bedeutet dies im Ernstfall auch einen Einsatz mit schweren Ölwehrgerät am Chiemsee, da die Tiroler Achen der Hauptzufluss in den See ist.

Übungsbeginn war Freitag um 17:00 Uhr, mit umfangreicher Ausstattung zur Ölbekämpfung trafen die THWler aus den umliegenden Landkreisen am Übungsort (Lachsgang) ein. Die Aufgabe war dabei der Aufbau der Stahl-Ölsperren, der Betrieb der beiden Pontons (Absaugen des Öls von der Wasseroberfläche) und die Arbeiten auf und mit den Booten. Direkt vor Ort wurde eine THW-Führungsstelle vom OV Mühldorf eingerichtet wo der Einsatzabschnittsleiter (EAL) für Land und See untergebracht war, um eine reibungslose Führung der THW-Einsatzkräfte zu gewährleisten. Am Umschlagplatz der Autobahnausfahrt Übersee wurde ein Meldekopf mit Bereitstellungsraum für die THW Kräfte bereitgestellt. Die Logistik mit der Materialerhaltung und Verpflegung wurde bei der Feuerwehr Übersee untergebracht. Aufgrund einer Schlechtwetterfront, wurde jedoch die Übung gegen 20:00 Uhr abgebrochen, um das Wohl der THW Helfer nicht zu gefährden.

Am nächsten Morgen konnte Aufgrund der ausgetüftelten Lagerstelle für die Öl-Sperren, dann ca. 1,6 Kilometer Ölsperren innerhalb von ca. 2 Stunden ins Wasser gebracht werden, von wo aus sie mit Booten zu den Bojen um das Achen-Delta gezogen wurden. Die zwei Pontons (die mittels Skimmer Öl von der Wasseroberfläche abfischen und zwischenlagern) wurden gleichzeitig zwischen die Ölsperren eingesetzt. Parallel wurden eine THW-Fähre errichtet und in der Nähe der Hirschauer Bucht in Position gebracht, um das abgesaugte Öl von den beiden Pontons, zur Hirschauer Bucht zu pumpen. Auf dem Festland der Hirschauer Bucht, wurde vom THW Kelheim die Sepcon 40, eine der weltweit modernsten mobilen Ölseparationsanlagen errichtet, diese ermöglicht es bis zu 40.000 Liter Öl-/Wassergemisch pro Stunde mit einer Reinheit zu trennen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht erreicht werden kann. Das zurückgeleitete Wasser ist bei allen Verfahren sehr rein, jedoch enthält das separierte Öl normalerweise noch viel Restwasser. Bei den bundesweit 11 Anlagen des Technischen Hilfswerks wird auch das Öl zu etwa 99% vom Wasser befreit, wodurch nur sehr geringe Restmengen an Öl abzutransportieren sind. Die Separationsanlage basiert ausschließlich auf einem physikalischen Effekten und kommt ohne Chemikalien aus. Sie ist in einem 20 Fuss- Normcontainer verbaut und wie die Zusatzausstattung daher leicht verladbar und weltweit transportfähig.

Rückblickend kann von einer erfolgreichen Übung gesprochen werden, die mit Sicherheit auf dem Know-How und der regelmäßigen Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen basisiert.

Die Aufgaben des THW Berchtesgadener Land waren die Logistik und Materialerhaltung, das ein und ausbringen von Ölsperren sowie das Kuppeln der einzelnen Ölsperrensegmente.

Eingesetzte Ortsverbände:

OV Bad Aibling

OV Berchtesgadener Land

OV Kelheim

OV Mühldorf

OV Rosenheim

OV Simbach

OV Traunreut

OV Traunstein


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