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THW- Spinne zieht Fuchs aus dem Wasser

Das THW Berchtesgadener Land führte am Samstag die Bergung eines 8 Tonnen schweren Radbaggers Typ „Fuchs 301“ aus einem Forellenteich bei Vachenlueg durch.

Am Freitagabend war an einem zugefrorenen Weiher in der Nähe von Vachenlueg ein Seilbagger Typ Fuchs 301 bei Arbeiten in einen Fischteich gestürzt und kam dort seitlich mit dem Führerstand unter Wasser zu liegen. Der Besitzer und gleichzeitig Fahrer des Baggers hatte hierbei großes Glück, denn er konnte sich selbst aus dem Gefährt befreien, heraustauchen und überlebte den Unfall mit leichten Verletzungen. 

Die nach kurzem eintreffende Feuerwehr hatte dann am Abend noch zum Schutz der Umwelt vor Ölschäden Ölabsormermaterial im Bereich des Ablaufes des Weihers eingebracht, konnte aber die Bergung des Gerätes nicht übernehmen.

So ereilte dann am späteren Freitagabend eine Anfrage zur Bergung den THW Ortsverband Berchtesgadener Land. 

Nach kurzer Erkundung und Einsatzplanung am Samstagmorgen rückte der Ortsverband mit Zugtrupp-MTW und Schlauchboot, der ersten Bergungsgruppe mit GKW, der schweren Bergung inklusive Rettungsspinne, und dem Kipper der Log mit 21mt Anbaukran zur Unglücksstelle aus.

Da die räumlichen Verhältnisse sehr beengt waren und die Seilwinde des GKW im notwendigen Zugwinkel nicht eingesetzt werden konnte, wurde entschieden ebenfalls einen ortsansässigen Forstwirt mit Traktor und einer schweren 8t Forstseilwinde zur Unterstützung anzufordern.

Anschließend konnte die Bergung beginnen, wobei zuerst zur Eigensicherung die Achse des verunfallten Großgerätes mit einem 1,6t Greifzug vom Boot aus angeschlagen und der Bagger so gegen Umkippen gesichert wurde. Gleichzeitig wurde am  geplanten Anlandepunkt des Unfallbaggers die ca. 60 Grad steile Böschung des Weihers mit der Rettungsspinne abgeflacht um das Heraufziehen erst möglich zu machen.

Da die Räder eine Drehsperre aufwiesen, wurden anschließend ebenfalls vom Boot aus die Kardanwellen auf der Fahrzeugunterseite demontiert. 

Dann ging es dem 6 Meter langen Ausleger an den Kragen: Vom Schlauchboot aus wurde er am  Kran angeschlagen und mit der Schrottschere der Rettungsspinne die Armkonstruktion sowie die Drahtseile abgeschnitten. Diese Methode barg einen großen Sicherheitsvorteil, da das Zerteilen der unter Spannung stehenden Stahlteile so für die THW Helfer aus sicherem  Abstand heraus möglich war und sich kein Helfer im unmittelbaren Gefahrenbereich aufhalten musste.

Der Baggerarm, sowie der angehängte Zweischalengreifer wurden anschließend mit  dem  Anbaukran des Logistik Kippers aus dem Weiher gehoben und sicher abgelegt.

Dem Aufstellen des Baggers stand nun nichts mehr im Wege: Gesichert mit einem 1,6t und einem 3,2t Greifzug in zwei Zugrichtungen und unter Verwendung des Traktors mit Forstwinde wurde dieser wieder auf seine „vier Füße“ gestellt. Unterstützt wurde die Aktion vom Damm zwischen den Weihern durch die Rettungsspinne, die das Heck des Fuchs 301 anheben und ihn gegen Wegrutschen sichern konnte. Dies war wegen des offenen Drehkranzes des Baggers nötig, da das Kontergewicht des Oberwagens diesen immer wieder in Richtung Weiher drehte und erneut abstürzen zu lassen drohte.

In mehreren Schritten mit Winden-Positionswechseln, Unterbauen und Unterstützung  durch die Rettungsspinne wurde nun der Bagger aus seiner misslichen Lage herausgezogen und am Schluss auf seinem ursprünglichen Abstellplatz oberhalb der Weiher abgestellt sowie gegen Wegrollen durch Holzunterkeilung gesichert. 

Um einen Ölschaden für unterhalb liegende Gewässer auszuschließen, wurden abschließende noch zusätzliche Ölabsorberschläuche und Ölabsorberwürfel in den Teich eingebracht.

Nach dem Einsatz wurde musste gut zwei Stunden lang die Sauberkeit und Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Geräte wieder hergestellt werden.

Das THW bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen der Besitzer und für die gute Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Forstwirt.


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