Nach dem Hochwasser im Juni begann ein etwa 320m langer und zwischen 19 und 47m breiter Hang, sich in Bewegung zu setzen. Die quer darüber verlaufende Forststraße ist als einziger Zubringer mittlerweile nicht mehr nutzbar, da sich die aus Mergel und Höglsandstein zusammengesetzten Bodenmassen mittlerweile über 4m in Richtung Tal verschoben haben und sich scheinbare Gleichgewichte nach jedem neuen Regenfall als im wahrsten Sinne des Wortes haltlos herausstellen. Um die Holzernte in einem riesigen Waldareal nicht zum Erliegen bringen zu lassen, sollte die Mure soweit möglich vor dem Wintereinbruch stabilisiert werden. Die Steilheit und Unwegsamkeit des Geländes machen den Einsatz der Rettungsspinne nötig. Allerdings erwies sich die Mure im bisherigen Verlauf als erheblich widerspenstiger als erwartet: Die ursprünglichen Pläne, die in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt, Geologen und dem Forst entstanden, sahen einen durchgehenden linksseitigen tiefen Entwässerungsgraben mit zusätzlichen Seiteneinstichen vor. Nach den ergiebigen Regenfällen der letzten Tage jedoch hatte sich der Murenkörper (nach Geologenaussage zwischen 5 und 10m mächtig) in einen geneigten bodenlosen Morast verwandelt, so dass sogar ein hochmobiles Gerät wie die Rettungsspinne an ihre Grenzen gebracht wurde. Der Versuch musste abgebrochen werden. Die Erfahrungen führten im gemeinsamen Gespräch zu einer Änderung der Strategie. Nach dem Hangaufstieg neben dem Murenkörper sollte nun zunächst nahe dem Murenkopf die Wasserzufuhr durch Entwässerungsgräben reduziert werden, um der Rutschung von oben die physikalische Grundlage zu entziehen und in Abhängigkeit vom Erfolg dieser Maßnahme die Planung der weiteren Verbauung erfolgen. Am heutigen Tag zeigten sich nun erste Teilerfolge der geänderten Planung. Über die Alternativroute konnte der Zielort mit der Rettungsspinne erreicht werden und die bis dato gezogenen Gräben leiten zusätzlich Wasser aus der Mure ab.
Weitere Informationen über den zukünftigen Einsatzverlauf folgen.