Seit wann bist du beim THW und wie bist du dazu gekommen?
Ich bin seit 1985 im THW BGL, das damals noch THW Freilassing hieß. Angefangen habe ich, weil in diesem Jahr die Z2-Stellen als SAN-Offizier kurzfristig ausgesetzt wurden und ich mich nicht für die alternativen vier Jahre bei der Bundeswehr verpflichten wollte. Sehr schnell habe ich dann Spaß am THW entdeckt und tolle Freunde gefunden.
Was ist deine Aufgabe beim THW Ortsverband Berchtesgadener Land?
Ich bin bei uns im OV zurzeit stellvertretender Ortsbeauftragter. In Einsätzen nehme ich dann meist meine Aufgabe als Fachberater bzw. Baufachberater wahr.
Wie war dein Werdegang beim THW?
Nach der Grundausbildung kam ich in die Bergung und wurde dort erst Trupp-, dann Gruppenführer. Mit dem Neukonzept des THW nach dem kalten Krieg wurde ich Gruppenführer der neuen Fachgruppe Ortung. Parallel war ich etliche Jahre Helfersprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam mit meinem Freund Christoph Rühl aus dem OV Remscheid und unseren beiden Ortsverbänden konnte ich einige Techniken ins THW bringen, darunter das EGS, das ESS und eine Reihe Taktiken im Bereich der Gebäudesicherung wie Korsettierung, innere Verspannung, die vier Säulen der Rettung usw. Deshalb war ich in den 2000er Jahren im Ausbilderpool an der Bundesschule Hoya für EGS, Baufachberater und ESS-Lehrgänge als Dozent. Da der Zeitaufwand dafür aber sehr hoch war, habe ich mich um 2010 daraus zurückgezogen. Für den Landesverband Bayern bin ich seit 2007 der ehrenamtliche Vertreter für die bundesweite Facharbeitsgemeinschaft (FAG) Bergung. Von 2007-2013 war ich auch für die FAG Ortung bundesweit aktiv, zuletzt als stellvertretender und dann als kommissarischer Leiter, habe diese Position dann aber auch aus Zeitgründen abgelegt. Ausgebildeter Baufachberater bin ich seit 2003, das war eine automatische Folge unserer Entwicklungen. Seit 2015 bin ich Stellvertreter unseres Ortsbeauftragten.
Was gefällt dir an der Mitwirkung im THW?
Es gibt eine ganze Reihe von Aspekten, die mir im THW gefallen.
An erster Stelle möchte ich die zahlreichen Freundschaften nennen, bei mir im Ortsverband genauso wie in ganz Deutschland. Wir sind ja bei Einsätzen auch bundesweit unterwegs und bei praktisch jedem Einsatz trifft man wieder auf Kameraden, mit denen man seit Jahren befreundet ist und denen man blind vertrauen kann. So wird aus unbekannten Lagen sehr schnell etwas, das sich sauber und sicher abarbeiten lässt.
An zweiter Stelle sehe ich unsere Aufgaben in Einsätzen, mit denen wir (meist unterhalb des Radars der Öffentlichkeit) effektiv Menschen helfen. Es ist ein schönes Gefühl, den Dank Betroffener zu spüren, egal ob im Ausland oder vor Ort.
Zum Dritten ist es die Möglichkeit zu gestalten und zu verbessern. Leider macht sich auch im THW die Verbürokratisierung schmerzhaft bemerkbar. Dennoch gibt es immer noch viele Felder, wo wir unsere Fähigkeiten verbessern, unsere Aufgabenumsetzung optimieren können. Und daran arbeite ich gerne.