Mitarbeiter der betroffenen Brauerei hatten gegen 16.00 Uhr sofort die
Rettungsdienste verständigt, als bemerkt worden war, dass aus einem
Behälter im Gebäude eine Chemikalie ausgetreten war und sich in der
Folge eine Chemikalienwolke gebildet hatte, die ins Freie gelangt war.
Auch Anwohner meldeten zur selben Zeit die gelbe Wolke über Teisendorf
und stellten einen beißenden Geruch fest.
Insgesamt rund 300 Einsatzkräfte, darunter auch die
Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr Gendorf und der Polizei, waren
danach im Einsatz.
Neben dem Fachberater des THW Berchtesgadener Land kam auch die
Leuchttraverse des Ortsverbandes nebst Bedienpersonal zur Ausleuchtung
der Einsatzstelle zum Einsatz. Die rund 20 weiteren in Bereitschaft
stehenden THW-Kräfte des Technischen Zuges mussten hingegen nicht
eingreifen, da die Lage zwar zunächst längere Zeit unklar war, jedoch zu
keiner Zeit zu eskalieren drohte.
Fünf Personen, drei Anwohner und zwei Polizeibeamte, die über
Atemwegsbeschwerden geklagt hatten, wurden untersucht. Nach Auskunft der
Ärzte muss aber keiner der Betroffenen gesundheitliche Folgen befürchten.
Gegen 21.00 Uhr konnte von der Einsatzleitung Entwarnung gegeben werden,
nachdem der betroffene Bereich im Brauereigebäude gereinigt worden war
und zuvor auch bei Messungen sowohl im und rund um das Gebäude, als auch
im Ortsbereich Teisendorfs keine Luftbelastung mehr festgestellt werden
konnte. Nach jetzigem Stand steht fest, dass wohl in Folge einer
chemischen Reaktion aus einem Kunststoffbehälter eine bislang unbekannte
Menge Salpetersäure ausgetreten war und zu der genannten Wolke geführt
hatte. Die Chemikalie wird in Brauereien als Reinigungsmittel benutzt,
um die Rohrleitungen und Behältnisse von Rückständen aus dem
Produktionsprozess zu säubern. Warum es zum Austritt der Chemikalie kam,
steht noch nicht fest.
Für das THW BGL endete der Einsatz um 23:00 mit der Wiederherstellung
der Einsatzbereitschaft.
Quelle: Polizeipräsidium Rosenheim / THW BGL